Die vier Steinkreuze, die sog. Handkreuze, stehen 3,7 km
(Luftlinie vom Rathaus) westlich von Vohenstrauß an einem Wegstern im
"Elm", wo sich die Wege Oberlind - Kaimling, Lerau - Waldau und
Altenstadt/Vohenstrauß/Neumühle - Kleinpoppenhof/Leuchtenberg kreuzen.
Heute noch treffen sich hier die Gemarkungsgrenzen von Oberlind, Lerau
und Kaimling.
"Von den vier "Kreuzen"
kann lediglich NEW 15 als echtes Steinkreuz angesprochen werden. Bei NEW
13 könnte es sich eventuell um ein stark verstümmeltes Kreuz handeln,
bei den anderen Steinen trifft dies mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht
zu. Dadurch, daß die vier Steine als "Handkreuze" allgemein Eingang in
die Literatur fanden, sollen sie hier auch gemeinsam beschrieben werden.
Ihr gemeinsames Merkmal ist eine eingehauene Hand (die Rechte, die sog.
"Schwurhand"). Bei NEW 13 ist sie bereits stark verwittert (37 cm
groß,senkrecht), NEW 14 trägt die ausgestreckte Hand (28 cm) im Oberteil
(im Kopfteil die wohl nicht originale Jahreszahl 1795), NEW 15, ein gut
erhaltenes Steinkreuz, hat die Hand (37 cm) wieder senkrecht auf der
Vorderseite eingraviert. Am Kopfteil findet sich die Jahreszahl 1764
(1767 ?), wohl nicht original und z.T. mehrmals verändert. Diese drei
Steine stehen als eine Gruppe beisammen. Etwa 60 m s (Anmerkung
Staniczek: eher 50 m westlich der Steinkreuzgruppe, dann ca. 10 m
nördlich des Weges nach Leuchtenberg) von den drei "Handkreuzen" steht
10 m vom Kaimlinger Weg am Jungholz der vierte Stein, NEW 16, der,
ähnlich NEW 14, im Oberteil eine nach rechts ausgestreckte Hand
aufweist." (Schmeissner S. 183)
In der Denkmalliste werden die Handkreuze als
spätmittelalterlich bezeichnet ("wohl spätmittelalterlich; zwei Kreuze
bez. 1765 und 1795, jeweils mit eingemeißelter Hand; im Elmwald an einem
Kreuzweg. Gemarkung Oberlind, [Fl.Nr. 1989, Lerau, Fl.Nr. 262, Kaimling,
Fl.Nr. 145]").
Anmerkung Staniczek. Im Volksmund heißt es nicht "der
Elmwald", sondern nur "der Elm", einen Kreuzweg gibt es nicht im Elm,
die Handkreuze stehen an einer Wegkreuzung, eines weiter davon entfernt.
Weitere Informationen (Sagen/Geschichte u.a.) unter:
13 Elm
15 Elm
16 Elm
Literatur:
Rainer H. Schmeissner, Steinkreuze in der Oberpfalz,
Regensburg 1977, S. 179 ff. Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab
Michael Hardt, Die
Flurdenkmale des Landkreises Vohenstrauß, 12;
Michael Hardt, Die
Handkreuze von Leuchtenberg, 26-28 (mit einem Nachtrag von L. Wittmann,
28);
Sepp Kraus, Das
Geheimnis der Steinkreuze, 33;
Sepp Kraus,
Herkunft und Alter der Steinkreuzsitte; B.A. Vohenstrauß, 84 (mit Abb.);
Sagen aus dem Elm, in:
Die Oberpfalz, 1936, 299-300;
Für die Sitzweil (H.
Laßleben), in: Die Oberpfalz, 1938, 42; Die Oberpfalz, 1927, 131;
Deutsche Gaue 9, 177
Weitere Literatur:
Karl Ochantel, Zwischen
Wahrheit und Sage, Flurnamen im Elm und Sagen um den Elm, Die Drei
Handkreuze, in 60 Jahre Oberpfälzer Waldverein Vohenstrauß, 1985, 81-86:
u.a. zu dem vierten Stein: "[...] Etwa 50 m westlich davon stoßen wir
auf einen vierten Stein, ebenfalls mit einer Hand. In der nähe liegt
der Kreuzsteinacker (Gemarkung Oberlind Pl. Nr. 1059)"
Peter Staniczek,
Weiterer Stein mit Schwurhand bei
Vohenstrauß entdeckt,
in "Steinkreuzforschung, Sammelband Nr. 21, 1994, Herausgeber Rainer H.
Schmeissner, Regensburg",
http://www.heimat-now.de/d_bau_handkreuze.htm