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... ist ein Abbruch aus denkmalfachlicher Sicht strikt abzulehnen.

 

"Vohenstrauß wird heute durch die Stadtanlage geprägt, die sich seit dem Mittelalter unterhalb der mächtigen Schlossanlage, der sog. "Friedrichsburg" entwickelt hat. Das Stadtbild wirkt dabei weniger durch bau- und kunstgeschichtlich herausragende Einzelbaudenkmäler, als auch durch die große Anzahl von zeit- und landschaftstypischen Bürgerhäusern, die den langgezogenen abfallenden Stadtplatz umgeben. Diese in der Regel zweigeschossigen Häuser sind meist traufständig zum Platz hin angeordnet.

Die Gliederungselemente bestehen aus dem heimischen Granit im Bereich der Traufe, Fenster und Türgewände und der Sockelausbildung. Die Steildächer sind meist als Sattel- oder Walmdächer ausgebildet, gedeckt mit Naturschiefer oder roten Dachziegeln.

Entstanden sind die Häuser überwiegend im frühen 19. Jahrhundert, nachdem die verheerenden Stadtbrände ältere Bauten weitgehend zerstört hatten. Bauweise und Detailgestaltung entsprechen den damals vorherrschenden klassizistischen architektur- und städtebaulichen Vorstellungen.

Sie prägen das Orts- und Siedlungsbild der mittleren und nördlichen Oberpfalz bis zum heutigen Tag.

Gleichgültigkeit an diesen Bautypen, Desinteresse, fehlende städtebauliche Leitlinien und störende Neubauten haben diese Stadtbilder in der Vergangenheit stark beeinträchtigt. Vor allem Bankneubauten haben dazu in hohem Maße beigetragen, so auch in Vohenstrauß."

(Dipl.Ing. Raimund Karl, Konservator und Gebietsreferent im Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege)

 
   
Der obige Text stammt aus dem Gutachten des Gebietsreferenten zum Abbruch-Antrag durch den Eigentümer des in der Denkmalliste aufgeführten "Gehret-Anwesens". Dem Antrag auf Abbruch wurde trotzdem stattgegeben.

Das Anwesen wurde inzwischen abgerissen und durch ein "farbloses" Bankgebäude ersetzt.