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Zeittafel zur Vor- und Frühgeschichte Bayerns

 

Zeit Bezeichnung Fundstücke Fundort

älter

130.000

  Altsteinzeit    
300.000  bis 120.000 Rißeiszeit    
100.000 mittlere Altsteinzeit    
100.000 bis Würmeiszeit    
  35.000  jüngere Altsteinzeit    

 10.000 bis

   8.500

ausklingende Altsteinzeit

Atzenhofer Gruppe  in Nordbayern

z.B. Gröbenstädt (Markt Moosbach), Altentreswitz (Stadt Vohenstrauß)

   8.000 Mittelsteinzeit    
   5.000 Jungsteinzeit  Steinbeil

aus der Pfrentsch

(Markt Waidhaus)

   1.200 Bronzezeit  Bronzebeil (Randleistenbeil)

aus Burgtreswitz

(Markt Moosbach)

   2.000  Urnenfelderzeit Bronzebeil (Lappenbeil)

(jüngere Bronzezeit) aus der Gemkg. Burgtreswitz(Markt Moosbach)

      750 Hallstattzeit (frühe Eisenzeit) Hügelgräber (Keramik)

 in der Gemarkung Lohma (Stadt Pleystein)

      500

Latènezeit (späte Eisenzeit)

   
          0 Römische Kaiserzeit    
     400 n.Ch. Frühmittelalter    
 

 

 

Steinzeitfunde im Altlandkreis Vohenstrauß

 

In der ausklingenden Altsteinzeit am Ende der letzten Eiszeit sind die Menschen Jäger und Sammler. Die Steppenlandschaften nordischer Prägung verschwinden, Birke und Kiefer dominieren.

Typische Jagdtiere sind Elch, Hirsch und Auerochs, aber auch Wildpferd, Gemse und Biber. Die ehemaligen Rentierjäger passen sich ebenfalls den neuen Klima- und Umweltbedingungen an. Sie stellen Kleinwerkzeuge aus Hornstein oder Feuerstein her. 

Die länglichen Klingen werden meist nur an einer Längskante zugearbeitet zum Kratzen, Schaben und Schneiden. Deshalb heißt die Kultur auch "Rückenmesser- oder Federmesser-Kultur".

In Nordbayern werden sie der "Atzenhofer Gruppe" zugeordnet.

Auch im Altlandkreis Vohenstrauß gibt es zahlreiche Fundplätze, vor allem entlang der Pfreimd.

Den Zeitabschnitt der Jungsteinzeit (5000 - 2000 v. Chr.) kennzeichnen bahnbrechende Neuerungen.

Die Menschen werden seßhaft, betreiben Ackerbau und halten Haustiere.

Sie stellen Tongefäße zur Vorratshaltung sowie geschliffene und durchbohrte Steinwerkzeuge her.

Das vorliegende Steinbeil fand man bei Straßenbauarbeiten in der Gemarkung Pfrentsch.

Quelle: Schönweiß, Werner: Letzte Eiszeitjäger in der Oberpfalz, Pressath 1992

 

Beile aus der Bronzezeit

 

Die Bronzezeit hat ihre Wurzeln in der Jungsteinzeit, die schon das Kupfer kannte und mündet schließlich in die Eisenzeit.

Schlagwortartig wird sie auch als die Zeit der "Bauern, Krieger, Künstler und Händler" bezeichnet.

Grundvoraussetzungen dieser Zeit zwischen dem Ende des 3. und dem Beginn des 1. Jahrtausends v. Chr. waren der Zugang und das Wissen um die Verarbeitung der wichtigsten Rohstoffe wie Gold, Kupfer und Zinn.

Das Wort Bronze geht auf den Begriff "aes brundusinum", d. h. brundusinisches Erz zurück. Schon im antiken Brindisi (Süditalien) waren Metallhandwerker auf die Herstellung der Kupfer-Zinn-Legierung spezialisiert.

Neue Berufe treten auf, bedingt durch die neuen Techniken Erzabbau, Erzverhüttung und Bronzeguß. Zur Beschaffung der Rohstoffe sowie den Absatz der Fertigwaren bestand überdies ein weitgespanntes Handelssystem, das den Kontakt unter den bronzezeitlichen Bevölkerungsgruppen förderte und zu einer gemeinsamen Kultur entscheidend beitrug.

Lebensgrundlage bleibt jedoch die Landwirtschaft.

Im Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab waren bisher nur eine Nadel aus der frühen Bronzezeit, ein Absatzbeil aus der mittleren Bronzezeit, ein Lappenbeil aus der späten Bronzezeit und ein Bronzemesser als Funde bekannt.

Im Heimatmuseum befinden sich seit 1994 ein mittelbronzezeitliches Randleistenbeil und ein mittelständiges Lappenbeil aus der Urnenfelderzeit (späteste Bronzezeit). Beide wurden im Raum Moosbach gefunden.

Quelle: s. Siegfried, Poblotzki: Schon in der Steinzeit Spuren menschlichen Lebens, in Heimat Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab, 1993, S. 59 f

 

Hügelgräber aus der Hallstattzeit (Eisenzeit)

 

Über Griechenland und Italien gelangte die Kenntnis der Eisenverarbeitung nach Mitteleuropa.

Im Gegensatz zur Bronze war der Rohstoff des "neuen" Metalls wesentlich weiter verbreitet. Eisenerz konnte leichter gewonnen und gleich an Ort und Stelle verhüttet werden.

Durch die qualitätvollen und billigen Eisengeräte kommt es zu einem Aufschwung der landwirtschaftlichen Produktion. Es entwickelt sich eine breite Schicht wohlhabender Bauern. In Bayern entsteht ein ländlicher Adel.

Handwerklich besonders gut sind die Töpferwaren dieser Zeit. 

Begräbnisplätze mit reich ausgestatteten Gräbern spiegeln diese Entwicklung wieder. Die Toten legt man in Hügelgräber. Sozial höher stehenden Personen gibt man alles mit, was ihren Stand im Jenseits deutlich machen soll: vielteilige Geschirre, Wagen, Zaumzeug der Pferde, Waffen, auch Schmuck.

Die sehr gut erhaltenen Hügelgräber bei Lohma sind die ersten, die im vermeintlich siedlungsfeindlichen Waldgebiet zwischen Naab und böhmischer Grenze entdeckt wurden.

Quelle: Museumspädagogische Blätter, Vorgeschichtsmuseum Amberg (J. Eimer)